Time warp

Wir treffen uns in einem Café. Mein Gegenüber ist schmal und von schattengeschmückter Blässe. Seine Züge scharf geschnitten. Mit unbewegter Mine mustert er mein Profil. Lässt den Blick über Hals und Schultern gleiten. Über Brüste, Taille, Arme. Bei meinen Fingernägeln hält er inne. Er greift nach einer Hand und betrachtet sie lange. Streicht über die abgekauten Enden. Die entzündete Haut. Intensiv, denke ich. Sein Blick ist intensiv. „Komm“, sagt er und legt mir den Mantel um die Schultern. Er hat grüne Augen.

Ich sitze auf einem Bett. Er nimmt meine Hände in seine und beginnt zu feilen. Die Zeit steht. Let’s do the time warp again… Ich betrachte ihn stumm. Sein spitzes Gesicht. Die stechenden Augen. Wie … Riff Raff, denke ich. Er flucht leise. Er feilt und flucht. Am Ende sieht er mich an. „Damit hörst du jetzt auf.“ – „Ja“, antworte ich, ohne zu überlegen. Und noch einmal, in Erstaunen, wie zu mir selbst: „Ja“, als ich begreife, dass es wahr ist, dass es von jetzt an gar keine andere Option mehr gibt, einfach weil er es gesagt hat, einfach weil er so entschieden hat, er, Riff Raff, über den ich jetzt staune, aber noch mehr über mich selbst, über dieses schlichte „Ja“ ohne Zweifel, ohne Unsicherheit… Ja, tatsächlich, du hast Recht… Ja, natürlich, wenn du es sagt… Und plötzlich erscheint alles so einfach, dass ich beinahe auflache. Ein Gefühl von Erleichterung durchflutet mich, und noch mehr als das, ein Gefühl von… Glück. Und als er mich küsst, lasse ich alle Gedanken los.