Ich träume, dass meine Fingernägel abbrechen. Einer nach dem anderen. Splittern und Brechen, Stück für Stück. Riff Raff, denke ich. Was wird Riff Raff sagen? Panik. Ich wache auf. Ich taste. Konturen unscharf. Arme, Hände, Finger – die Enden lang. Geschliffen. Erleichterung.
Ich nippe an meinem Glas. Wein fließt. Wein strömt. Liebe strömt. Umfängt, nein, verfängt mich und sich in allem und jedem. In S und Feh und Riff Raff und Absolem und dem Spieler und Herrn O… ich gebe her, Liebe und Körper und mich. Vergebe mich als Kleidungsstück. Kleiden mit Gefühl, Wärmen mit Haut… Am Ende das leere Glas. Flüssigkeit verdunstet. Im Glas, in mir. Keine Liebe mehr. Mein Körper ist alles, was ich geben kann.
Ich nehme die Finger von der Tastatur und verschränke die Arme. „Egozentrik und Pathos“, sage ich laut. Unzufrieden starre ich auf den Bildschirm. S stellt einen Becher vor mir ab. „Nicht zu vergessen Überperfektionismus und Selbstverachtung“, bemerkt er nüchtern. Der Duft von Kaffee steigt mir in die Nase. „Mit Baileys?“ frage ich und angle nach dem Becher, ohne echte Hoffnung. S überhört mich. „Rum?“ bohre ich nach. S wendet sich zum Gehen. „Haselnuss-Sirup?“ Jetzt klinge ich verzweifelt. “Schreib einfach weiter“, sagt S ungerührt und verschwindet in der Tür. – „Hey“, rufe ich ihm nach. „Was hast du gegen Haselnuss-Sirup?!“