Bei ihm auf dem Sofa. Wir sehen Die Geschichte der O. „Man kann nur das weggeben, was einem wirklich gehört“, sagt die O. „Hm“, mache ich. Und wenn man es gestohlen hat? Der Film ist ein Test; der Spieler lauert auf meine Reaktion. Gelegentlich steht er auf, um nachzuschenken. Wenn er sich wieder setzt, ist er ein Stück näher. Wenn ich lache, mich aufrichte und zurücksinke, stoße ich gegen seinen Körper. Unter dem Dach hängt ein Haken.
Der Spieler ist jung. Er probiert mich aus. Probiert sich an mir aus. Spieltrieb.
Ich öffne den Umschlag. Ein kleiner Ring, eingefasst in einen Größeren. Ich stecke ihn an, mache ein Foto und schicke es ab. Und in seinem Schlafsack in Tibet bekommt der Spieler Probleme.
– „Du hast eine Erektion??“
– „Das gibt Rache.“
– „Du bekommst eine Erektion von einem Foto von einem Ring!?“
– „Wart’s nur ab. Denk an den Haken.“
– „… einem Ring??“
Flashback
Eine Bemerkung. Ein vertrauter Anblick. Das habe ich doch mit ihm… Schockstarre. Lähmung. Sein Gesicht. Voller Schmerz. Voller Trauer. Der nächste Atemzug versäumt sich selbst. Herzschlag stummt. Stillstand. In diesem Augenblick bin ich wieder nichts. Starres Gewebe. Und drifte ab.
Du betrachtest dich von außen, wie du da stehst, vor ihm, und wie du da stehst, in der Erinnerung an dich vor ihm, ihn vor dir. Totale Entfremdung. Und in der Erinnerung trifft sein Schmerz dich plötzlich hart. Die Erinnerung lähmt. Blut friert. Gefrierblut. Fassungslosigkeit. Was hab ich getan.
Nach ein paar Sekunden ist es vorbei.
Nur nicht zur Ruhe kommen.